18. März 2018

Krautwickel nach Art der Donauschwaben

Wenn sich der Winter mitten im März noch einmal dazu entscheidet Einkehr zu halten, nutze ich die Chance, noch einmal heftig-deftig zu kochen.
Krautwickel gehören ja mit zu meinen absoluten Lieblingsessen. Zu meiner früheren fast 30 Jahre älteren Arbeitskollegin, der lieben Gertrud aus Reutlingen, hatte ich schon immer einen besondere Draht. Nein, wir tauschten keine Rezepte aus. Rezepte kannte sie kaum. Sie erzählte mir immer wieder von ihrer Heimatküche und hatte sich ihr persönliches Kochbuch im Kopf abgespeichert. Unter vielem anderen durfte ich eines Tages bei ihr auch mal die serbische Variante der Krautwickel mit sauer eingelegtem Kraut probieren. 
Hier meine Variante ohne Reis im Fleischteig.


1 großer sauer eingelegter Krautkopf 
Vom Krautkopf schneide ich den Strunk kegelförmig heraus und schäle die einzelnen Kohlblätter vorsichtig ab ohne sie zu zerreißen. Die dicke Mittelrippe am unteren Ende flache ich mit einem Messer etwas ab und lege die Blätter in eine Schüssel mit reichlich Wasser. Anschließend spüle ich die einzelnen Blätter noch einmal kurz unter fließendem Wasser ab, lege sie auf ein Küchentuch, und drücke das Wasser fest aus, indem ich ein zweites Küchentuch darüber lege.
Das Herz des Krautkopfs und zu kleine Blätter in feine Streifen schneiden, ebenfalls mit Wasser abspülen und zur Seite stellen.


2 mittlere Zwiebeln fein gehackt
3 Knoblauchzehen fein gehackt
1/2 Bund gehackte Petersilie
in etwas Fett andämpfen ohne dass die Zwiebeln Farbe nehmen

750 g Hackfleisch
angedämpfte Zwiebelmischung
1 EL Senf
2 Eier
5 EL Semmelbrösel
etwas warme Milch
Salz, Pfeffer und Paprikapulver 
Alles zu einem nicht zu festen Teig vermischen.

Einen guten EL Teig zu einer Rolle formen und in das Krautblatt wickeln.


Jetzt den Backofen auf 160 Grad vorheizen!

1 gehackte Zwiebel
1 Handvoll gewürfelten Speck
in einem Bräter in etwas Öl anbraten.

1 TL Tomatenmark
etwas Paprikapulver
mit anrösten.

2 Lorbeerblätter
1 Prise Zucker
dazu geben.


Die zur Seite gestellten Kautreste in den Bräter geben, kurz durchrühren, mit Brühe aufgießen und die Krautwickel eng nebeneinander hinein legen mit dem Deckel verschließen und 1 1/2 Stunden schmoren.
Den Deckel abnehmen, wenn nötig noch etwas Brühe dazu geben und ohne Deckel bei 180 Grad weitere 20 Minuten garen.

Die Krautwickel aus der Sauce nehmen, die Lorbeerblätter entfernen und die Sauce mit einer Mehlschwitze aus folgende Zutaten binden:

70 g Butter
50 g Mehl
3 TL Paprikapulver 

Die Krautwickel wieder zurück in die Sauce legen, kurz erwärmen und servieren.



5 Kommentare:

  1. Hallo Manu,
    was für leckere Krautwickel!!Sehen wirklich so lecker aus und genau das Richtige bei dem kalten Wetter!

    Viele Grüße,
    Kathi von Küchensachen

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    1. Hallo Kathi,
      das stimmt allerdings, so richtig schön Soulfood.
      Hab noch ein paar eingefroren....für kühle Sommertage. ;)

      Herzliche Grüße Manu

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  2. Hallo Manuela!

    Krautwickel, was für ein wunderbares Gericht! Hatte ich schon völlig vergessen, dass es dieses Gericht noch gibt. Habe ich seit einer halben Ewigkeit nicht mehr gegessen. Ein tolles Gericht, welches leider schon beinahe in Vergessenheit geraten ist. Wir haben wieder einmal einen Kalbsbraten gemacht, den hatte ich bis dahin auch schon ewig nicht mehr gegessen und das war auch wieder einmal unfassbar köstlich. Aber bei der nächsten Gelegenheit möchte ich auch unbedingt deine Krautwickel einmal ausprobieren.

    Herzliche Grüße,
    Lydia

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  3. ein richtig herzhaftes Rezept. Da rinnt einem das Wasser im Mund zusammen. Absolut top fotografiert, so macht es richtig Lust zum Nachkochen

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  4. Krautwickel sind einfach so ein leckeres Gericht.Da kommen wirklich echt Erinnerungen hoch.Habe ich während unserer Costa Rica Rundreise echt vermisst und werde ich mir jetzt erstmal nachkochen.Liebe Grüße Elena

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